Die Bockreiter waren eine Räuberbande , die im 18. Jahrhundert  im  Land  Overmaaze

aktiv war , dieses Gebiet erstreckt sich etwa auf den Raum Herzogenrath , Schinnen ,

Limburg

Ihren Namen bekamen die Bockreiter durch den Volksmund , weil man der Meinung war ,

das diese Räuber mit dem Teufel im Bunde stehen müssen und deshalb auf Böcken durch

die Luft zu ihren  Raubzügen fliegen , denn sie tauchten  an weit  auseinander liegenden

Orten kurz hintereinander auf .

Dies lag aber an der guten militärischen Organisation und der großen Mitgliederzahl der Bande.

Eigentlich  nannten  sie  sich  die  schwarzen  Gesellen  und wurden von  Unterkapitänen 

geführt über allem stand der Anführer , der "Schwarze Kapitän ".

Bockreiter wurde man durch das große Elend ,welches besonders in der Landbevölkerung

herrschte . - ( hungern oder rauben )

Die Anführer waren ehemalige Soldaten oder sogar Offiziere .

Bockreiter raubten in erster Linie für sich selbst , verteilten aber hin und wieder Teile 

der Beute ,was ihnen in der Bevölkerung einen gewissen " Robin Hood-Status " verlieh.

Es gab 2 Bockreiterperioden :

Die Erste von 1734 bis 1745 und die Zweite von 1762 bis 1776 .

Die erste Bande entstand in Wolfhagen , einem Ortsteil der Gemeinde Schinnen , der

Anführer hieß Geerling Daniels . Ein  besonders  berüchtigter  Bockreiter  der ersten

Periode war " der Fanzose ", Jaques du Jardin , er wurde 1751 auf dem Danikerberg

zwischen Schinnen und Geleen erhängt .

Der  Anführer in der  2. Periode  war vermutlich  der  Herzogenrather  Stadtchirurg

Josef Kirchhoffs  , der 1772 hingerichtet wurde . Insgesammt wurden in dieser

Periode 328 Menschen als Bockreiter hingerichtet .

           Bevor man Bockreiter werden konnte wurde man vereidigt,dazu wurde ein beindruckendes

           Ritual veranstaltet :

           Die angehenden Bockreiter wurden an einen geheimen Ort geführt an dem sie der schwar-

           ze Kapitän oder ein Unterkapitän schon erwartete .

           Auf den Boden wurde ein Kreuz gelegt , daneben eine Kerze aufgestellt und in der Hand 

           hielt der Kapitän einen Totenkopf. Nun  wurden die Anwärter angesprochen :

           " Erhebt euch ! Bildet einen Kreis ! Den rechten Fuß stellt jeder auf das Kreuz ! Die 

            rechte Hand legt ihr auf den Totenkopf und die Linke erhebt ihr zum Schwur ! Jedes

            Wort sprecht ihr mir nach ! Wenn der Eid geleistet ist , spucken wir auf das Keuz und

            trinken einen Schaps .

            Also sprecht mir nach :

            Christum Jesum ich absage und dem Teufel falle zu ,

            Christi Mutter von mir jage , jetzt frei morden , stehlen tu .

            Ich verpflicht mich bis ans End sacrilegisch zu empfangen jedes Sakrament .

            Auf den Hauptmann will ich hören , jetzt und auch in Ewigkeit .

            Ich verpflicht mich , streng zu schweigen , nie den Mitgesellen anzuzeigen .

            Ob der Beul mich auf die Folter zwingt , mit den Daumenschrauben presst und quält !

            Verflucht sei ich , wenn ich nicht schweige und als feiger Schuft mich zeige .

            Meine Mitgesellen sollen sich nicht lang bedenken,wenn Verrat von meinen Lippen kommt

            einen Leib in ´nem Jauchepfuhl versenken , wie das einem Schurken frommt .

            Dieses alles schwör ich bei Satans List , der mein treuer Freund nun ist ."

            Diese Vereidigung  und andere Treffen fanden unter Anderem nachts in der Leonards -

            kapelle statt .

Bockreiter vor der Leonardskapelle